Kontakt mit dem Jenseits. Spirituelle Trauerarbeit und Lebensberatung.

Vor über 10 Jahren habe ich erfolgreich als Medium gearbeitet. Menschen aus Deutschland, Österreich und Italien kamen zu mir, um Kontakt mit dem Jenseits zu haben. Einige wollten eine Bestätigung, dass es ihren Lieben in der Geistigen Welt gut geht. Andere suchten einen Abschied, der ihnen verwehrt geblieben war. Wieder andere wollten Antworten auf offene Fragen.

Diese Arbeit hat mir große Freude bereitet, obwohl es meist sehr traurige Geschichten waren, die das Leben schrieb. Damals wusste ich noch nicht, dass so eine Fähigkeit nicht nur Segen, sondern auch Fluch bedeuten kann.

Paul Meek ist ein bekanntes englisches Medium und bei ihm habe ich meine mediale Ausbildung absolviert. Er wurde zur „Barbara Karlich Show“ eingeladen und ich durfte ihn begleiten.

Mit der Ausstrahlung der Sendung stieg mein Bekanntheitsgrad und noch mehr Menschen wollten meine medialen Fähigkeiten in Anspruch nehmen. Indem ich der Geistigen Welt als Kanal diente, konnte ich vielen Trauernden helfen. Sie verließen voller Hoffnung und Dankbarkeit mein Haus. Das stärkte mich in meinem Tun. Manche konnten Frieden schließen mit sich und alten Beziehungen. Die meisten konnten einen wertvollen Schritt in ihrer Trauerarbeit vollziehen, wieder Vertrauen ins Leben fassen und leichter loslassen.

Das Ende meiner erfolgreichen Arbeit

Meine Arbeit mit der Geistigen Welt beendete ich, nachdem meine Ehe in eine Schieflage geriet und ich jegliche Energie für meine Familie benötigte. Außerdem war es sehr schwer für mich, mit den Verurteilungen aus dem Umfeld umzugehen. Nach einem Jahr medialer Auszeit wurde der Vater meiner beiden Kinder brutal aus unser aller Mitte gerissen. Dieser traumatische Schicksalsschlag sollte mich und mein Leben bis heute prägen. 

Ich entwickelte damals eine Wut auf die geistige Welt. Ich fühlte mich verraten. Das sollte der Dank dafür sein, dass ich anderen Trauernden geholfen hatte? Heute finde ich, diese Gedanken waren sehr vermessen. Warum sollte der Tod an meiner Haustüre vorüber spazieren? Wo er doch überall Einzug hält. Unter jedem Dach. Früher oder später.

Der Tod gehört zum Leben

Durch dieses schwerwiegende Ereignis war ich angehalten meinen Glauben neu zu überdenken. Mein ganzes Wertesystem wurde auf den Kopf gestellt. Jegliche Energie anderen Menschen zu helfen war mir abhanden gekommen. Ich musste mich aufraffen für meine Kinder präsent zu sein. Unser Leben zu ordnen. Wieder Boden unter den Füßen zu erlangen. Ich musste mich um so viele irdische Dinge kümmern, da war kein Platz für Spirituelles.

Jahrelang blockte ich alles rund um das Thema Glauben ab. Ich wollte damit nichts mehr zu tun haben. All’ das, woran ich vorher geglaubt hatte, war mir nichts mehr Wert. Es gab für mich auch lange Zeit keinen Gott mehr, dem ich vertrauen konnte. Und das, obwohl mein Glaube für mich, so lange ich denken kann, eine große Rolle gespielt hat.

Menschen, die mich kontaktierten und um eine Sitzung baten, habe ich am Telefon abgewimmelt.

Zwei Frauen, die mich in dieser Zeit begleiteten, prophezeiten mir des öfteren, dass ich irgendwann zur medialen Arbeit zurückkehren würde und auch müsste, weil es meine Bestimmung sei… Das wollte ich alles nicht hören.

Bestimmung? Gibt es das überhaupt?

Ich wollte mein Leben selbst bestimmen und machte mich auf zur Universität. Vielleicht konnte mir ja die Wissenschaft meine vielen offenen Fragen beantworten?

Pädagogik – das Studium über den Menschen und dessen Entwicklung von der Wiege bis zur Bahre. Ich habe viel gelesen, gepaukt, geschrieben, recherchiert. Das Studium war Heilung für mich. Ich lernte wichtige Theorien, die mein eigenes (Trauer)Verhalten erklärten und ich wurde wieder stärker. Ich begann eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln, denn lange Zeit wusste ich nicht mehr, wer ich eigentlich war. Ich musste mich und mein Leben neu definieren.

Mit der Zeit fing ich an zu begreifen, dass ich eine „Geisteswissenschaft“ studierte, und dass sich auch hier die Spiritualität und der Glaube mit dem Irdischen vermischen. Die Menschheit beschäftigt sich von Anbeginn der Zeit mit dem Mysterium Tod. Philosophische Fragen, die sich jeder Mensch nur selbst beantworten kann. Die Frage nach einem Leben nach dem Tod wird also immer bleiben. Es bleibt jedem selbst überlassen, sich damit auseinander zu setzen und seine eigenen Antworten zu finden.

Trauernde auf der Suche

Ab und zu finden mich Menschen, die meine mediale Arbeit schätzen und brauchen. Sie bitten mich um Hilfe, und ich gebe sie ihnen. In diesen wenigen Momenten fühle ich mich ganz. Ich spüre, dass das, was ich als Kanal für die Geistige Welt weitergeben darf, einer Wahrheit entspricht. Und zwar der Wahrheit des Menschen, der mir gerade gegenübersitzt. 

Bei meiner letzten Arbeit mit der Geistigen Welt suchte ein Familienvater den Zuspruch seiner Mutter. Sie starb, als er gerade mal volljährig war. Dieses Setting war sehr heilsam für den jungen Mann. Er konnte nach vielen Jahren seine Maske fallen lassen und endlich mal wieder weinen. 

Abschließend bedankte sich die Mutter bei ihrem Sohn für den „Margaritenstrauß!“ Worauf hin er zu weinen begann und mir zufrieden und auch verwundert mitteilte, dass er ihr diese Blumen am Anfang der Sitzung im Geiste überreichte, um sie willkommen zu heißen.

Ein kalter Schauer lief uns beiden über den Rücken und wir beendeten selig dieses Setting.

Warum ich dazu einen Blogartikel schreibe?

Weil ich es nach vielen Jahren endlich akzeptiere, dass die mediale Arbeit ein Teil von mir ist. Ich kann diesen Teil nicht mehr länger leugnen und werde ihn in mein Leben integrieren. Weil es an der Zeit ist. Weil ich bereit dafür bin. Weil es mich ganz macht. Weil es anderen hilft. Weil nicht wichtig ist, was andere über mich und diese Arbeit denken. Hätte mir der liebe Gott eine schöne Stimme geschenkt, dann würde ich ja auch singen…. (und das wäre vermutlich der einfachere Weg).

Ich bin wer ich bin, mit meinen Fähigkeiten und Talenten. Und ich bin neugierig, was daraus noch entstehen darf. Auf jeden Fall werde ich in Zukunft keine Menschen mehr abwimmeln, die meine spirituelle Trauerarbeit gerne in Anspruch nehmen möchten.

Hast du über meine mediale Arbeit Bescheid gewusst? Es würde sich lohnen, über die vielen berührenden Geschichten, die ich dank dieser Arbeit bereits erleben durfte, ein Buch zu schreiben. Wärst du interessiert daran?