Eine Patchwork oder Stieffamilie ist ein sehr komplexes System. Wichtig ist Transparenz und Klarheit. Alle Beteiligten sollten wissen, in welchem Verwandschaftsverhältnis sie zueinander stehen.
- Wer hat was zu sagen?
- Auf wen sollen die Kinder hören?
- Ist die neue Oma meine richtige Oma? (Bsp.)
- Hat jede_r seinen Platz und Rückzugsort?
Es ist unabdingbar für die neue zarte Beziehung, dass die Expartner sich auf der Paarebene emotional getrennt haben. Nur wenn sie ihre Wut und ihren Groll beiseite legen, können sie auf Elternebene weiterhin gute und kompetente Eltern sein. Solange verletzter Stolz im Spiel ist, verletzt das alle Beteiligten. Kränkungen finden dann vor allem gegenüber den neuen Partnern statt, und das hat niemand verdient.
Die Kinder brauchen Zeit. Sie lieben den neuen Partner des Elternteils nicht, und das müssen sie auch nicht.
Wenn einige Spielregeln beachtet werden, ist eine Patchwork Familie eine Bereicherung. Neue Menschen in der Familie können Ressourcen sein und das bisherige Umfeld positiv erweitern.
Kinder in Patchwork Familien entwickeln sich zu mehr Offenheit, auch Toleranz und schulen ihre sozialen Kompetenzen.
Patchwork Familien sind nichts Neues. Die historische Entwicklung zeigt, dass früher durch Kriege und Krankheiten Familien sehr oft auseinander gerissen wurden. Allerdings wurden undurchsichtige Familienverhältnisse verschwiegen und waren schambesetzt.
Diese Geheimniskrämerei tut niemandem gut und sorgt nur für Verletzungen und Missverständnisse.
Hast du dazu eine konkrete Frage, dann schreibe mir doch eine E-Mail! Ich freue mich darauf.